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ONVIF: STANDARD FÜR IP-ÜBERWACHUNGSKAMERAS

Per ONVIF (Open Network Video Interface Forum) lassen sich Überwachungskameras und Aufzeichnungsgeräte verschiedener Hersteller problemlos in ein gemeinsames Videoüberwachungssystem integrieren. Das wird durch die Schaffung eines offenen Standards erreicht, der definiert, wie IP-basierte Sicherheitskomponenten miteinander kommunizieren können.

ONVIF: Offenes Forum für offene Standards

ONVIF als Organisation gibt es seit dem Jahr 2008. Gegründet wurde es von den Unternehmen Axis Communications, Bosch Security Systems und Sony. Als globales und offenes Industrieforum will ONVIF für offene Standards sorgen, auf Basis derer IP-basierte Sicherheitskomponenten wie Überwachungskameras und Netzwerkrekorder miteinander kommunizieren können.

ONVIF ist eine offene Organisation. Es steht allen Interessengruppen offen, die sich beteiligen möchten, wie zum Beispiel den Herstellern von Sicherheitstechnik oder auch Softwareentwicklern.

Es gibt vier verschiedene Stufen der Mitgliedschaft bei ONVIF: User, Contributing, Observer und Full Member. Die letzten beiden Gruppen können aktiv Einfluss auf die Weiterentwicklung des Standards nehmen.

Die Vorzüge von ONVIF als offenem Standard

Per ONVIF können Geräte unterschiedlicher Hersteller in einer Videoüberwachungsanlage miteinander interagieren und kommunizieren. Das ist zum Beispiel dann hilfreich, wenn ein bereits bestehendes System um zusätzliche Komponenten erweitert werden soll. Bei einer solchen Erweiterung ist man dann nicht mehr auf einen bestimmten Hersteller angewiesen, weil Geräte, die den ONVIF-Standard beachten, miteinander kompatibel sind.

Nicht immer müssen Geräte, die den ONVIF-Standard erfüllen, aber in allen Bereichen miteinander kommunizieren können. Wenn sich zum Beispiel ein Hersteller dazu entscheidet, ein Gerät mit einer laut ONVIF optionalen Funktion auszustatten und dies bei einem anderen Gerät im Netzwerk nicht der Fall ist, können die Geräte in dieser Funktion nicht zusammenarbeiten.

Die Vorteile von ONVIF lassen sich in die folgenden vier Kategorien einteilen:

Interoperabilität: Produkte verschiedener Hersteller können gemeinsam in einem System verwendet werden und nutzen zur Kommunikation einen gemeinsamen Standard. 

Flexibilität: Nutzerinnen und Nutzer sowie Systemintegratoren sind nicht an proprietäre Lösungen gebunden, die von bestimmten Herstellern vorgegeben werden. 

Zukunftssicherheit: Unabhängig vom Schicksal einzelner Unternehmen stellen Standards wie ONVIF sicher, dass es am Markt interoperable Produkte gibt. Gibt es zum Beispiel von einem Anbieter kein passendes Ersatzgerät mehr, kann man einfach das Gerät eines anderen Herstellers wählen, welches den Standard erfüllt.

Qualität: Produkte, die sich an einen Standard halten, sind berechenbar und einfacher zu bewerten: Es ist klar definiert, was sie leisten müssen und was von ihnen erwartet werden kann.

Das alles bringt viele Vorteile für die Nutzerinnen und Nutzer von Videoüberwachungstechnik. Die Auswahl an passenden Komponenten steigt, und gleichzeitig sorgt der Standard für Nachhaltigkeit des Systems bei verbesserter Leistung und nicht zuletzt günstigeren Preisen.

ONVIF-Standard: diese Bereiche sind abgedeckt

Das Ziel der ONVIF Core-Spezifikation ist die Standardisierung der Schnittstellen von Videokomponenten in einem Netzwerk. Definiert wird ein Framework für die Kommunikation der einzelnen Komponenten.

ONVIF setzt eine Reihe von Web Services voraus, welche von den ONVIF-Geräten und den entsprechenden Clients verwendet werden. Manche dieser Services sind fallweise zu beachten. So muss zum Beispiel bei PTZ-Kameras der entsprechende Service im ONVIF-Interface integriert sein.

In der ONVIF Core-Spezifikation 1.0 sind die folgenden Bereiche abgedeckt:

  • IP-Konfiguration
  • Erkennen von Geräten
  • Verwalten von Geräten
  • Konfiguration von Medien
  • Betrachtung von Videos in Echtzeit
  • Umgang mit Ereignissen
  • Steuerung von PTZ-Kameras
  • Analyse von Videos
  • Sicherheitsmanagement

Hinzu kommen weitere Standards wie zum Beispiel verschiedene Video-Codecs. Dazu zählen MPEG-4 und H.264.

In ONVIF 2.0 werden auch die Aufzeichnung von Daten sowie zusätzliche Analyseaspekte beschrieben.

ONVIF umfasst verschiedene Profile, die für eine vollständige Kommunikation der Videokomponenten notwendig sind:

ONVIF Profil A

  • Genehmigung und Widerruf von Anmeldeinformationsdaten
  • Ermöglichen der Programmierung von Zeitplänen
  • Ermöglichen von Änderungen der Nutzerberechtigungen
  • Ermöglichen der Implementierung von Zutrittskontrollen in einem Videomanagementsystem

ONVIF Profil C

  • Ermöglichen von Einstellungen für Event- und Alarmmanagement
  • Kommunizieren von Standortinformationen und ermöglichen von Einstellungen in der Konfiguration
  • Ermöglichen der Kommunikation für Türzugangskontrolle

ONVIF Profil G

  • Ermöglichen der Konfiguration, Programmierung von Anforderung und Steuerung der Aufnahmen
  • Ermöglichen des Empfangs von Audiostreams- und Metadateninformationen 

ONVIF Profil S

  • Relais-Ausgabe und Steuerung von PTZ Kameras
  • Video- und Audio Streaming von mehreren Streams
  • Video-Einstellungen und Multicastanwendungen

Profil Q

  • Rudimentäre Einstellung der Videokomponenten im Netzwerk
  • Identifizierung und Steuerung im Netzwerk von konformen ONVIF Videokomponenten

Der Support für Profil Q durch ONVIF wird im Jahr 2022 eingestellt. Der Grund dafür ist, dass darin einige Spezifikationen enthalten sind, die aktuellen Best Practices im Bereich der Cybersicherheit nicht mehr angemessen sind.