Wenn man diese Frage im Internet googelt, bekommt man oft eine Antwort, die eigentlich für Alarmanlagen gilt und für Laien im Bezug auf Überwachungskameras sehr verwirrend ist und letztendlich keine klare Antwort liefert. In der Google-Antwort steht: "Die Polizei empfiehlt Funkalarmanlagen nach EN50131 Norm mit Sicherheitsgrad 2 oder VdS Klasse A." Diese Antwort bezieht sich eindeutig auf Alarmanlagen.

Wir von German Protect, als zertifizierter Anbieter für Videoüberwachung, beraten kontinuierlich viele Behörden, einschließlich zahlreicher Polizeibehörden bundesweit. Aufgrund unserer langjährigen Zusammenarbeit mit der Polizei können wir eine fundierte Aussage treffen, welche Überwachungskamera die Polizei empfiehlt. Es geht dabei nicht darum, einen bestimmten Typ oder Hersteller zu empfehlen, sondern um die Kriterien, die eine Überwachungskamera erfüllen sollte.
Relevante Kriterien für Überwachungskameras: 

1. Anwendungsbereich


Eine Überwachungskamera muss dem Anwendungsbereich entsprechen.
Dabei geht es um die Überwachungsaufgaben, für die die Überwachungskamera eingesetzt wird.
Geht es um Detektion, Identifikation oder beides?
Ist die zuverlässige Alarmierung der Überwachungskamera systemrelevant für das Sicherheitssystem oder handelt es sich um eine allgemeine Videoüberwachung?
Dementsprechend sollte die Überwachungskamera auch die technischen Voraussetzungen für den jeweiligen Anwendungsbereich erfüllen.

Beispiel: Eine Überwachungskamera, die einen Überwachungsbereich von 50 Metern abdecken soll, aber nur eine Infrarot-Reichweite von 30 Metern für die Nachtüberwachung hat, ist für diesen Anwendungsbereich nicht geeignet. Sie kann in 50 Metern Entfernung weder einen Täter detektieren noch identifizieren. Bei absoluter Dunkelheit sieht sie ab 30 Metern nichts mehr oder zumindest nicht ausreichend.
Außerdem, um eine Person in einer Entfernung von 50 Metern identifizieren zu können, wird eine Pixeldichte von mindestens 250 Pixel pro Meter benötigt. Bei schlechter Sicht wie Regen sogar 500 Pixel.
Das bedeutet, die Überwachungskamera muss beispielsweise an einem Zaun in einer Entfernung von 50 Metern, wo sich der Sicherheitsbereich befindet, mindestens eine Auflösung von 250 Pixeln bieten. Ist das nicht der Fall, kann die Kamera lediglich detektieren, aber nicht identifizieren.
Im Falle eines Einbruchs zeigt die Überwachungskamera zwar eine Person an, die jedoch nicht identifiziert werden kann. Somit sind die Videoüberwachungsaufnahmen für die Polizei unbrauchbar, um einen Täter zu ermitteln.

Dies waren nur einige Beispiele für die wichtigen Kriterien, die eine gute Überwachungskamera erfüllen muss. Die Liste ist noch länger.
Daher kann die Polizei keine Überwachungskamera empfehlen, ohne den Anwendungsbereich und die Gegebenheiten vor Ort im Detail zu kennen.
Aus diesen Gründen empfiehlt die Polizei, Videoüberwachungsanlagen von Fachfirmen planen, kaufen und montieren zu lassen.

2. Die Sicherheit unserer Überwachungskameras


Die Cyber-Sicherheit ist ein wesentliches Thema, besonders wenn es um die Nutzung von Überwachungskameras geht. Eine Überwachungskamera kann nur dann Sicherheit bieten, wenn sie selbst sicher ist. Dies ist eine Tatsache, die viele Kunden oft nicht bedenken, wenn sie eine Überwachungskamera im Internet kaufen.

In Deutschland sind Datenschutz und Persönlichkeitsrechte von großer Bedeutung, doch nur wenige befassen sich tatsächlich intensiv damit.
Insbesondere WLAN-Kameras und die zahlreichen sogenannten Plug-and-Play-Überwachungskameras, die zu extrem günstigen Preisen angeboten werden und eine Vielzahl von Leistungsmerkmalen versprechen, sind sehr gefährlich.
Hierbei sprechen wir von der Cybersicherheit, einem wichtigen Sicherheitsmerkmal, das die Überwachungskamera vor unbefugtem Zugriff schützen sollte.
Der aktuelle Trend für das Jahr 2025 geht in die Richtung, dass Überwachungskameras so einfach wie möglich zu installieren sein sollten. Idealerweise sollten sie sofort nach dem Anschließen funktionieren und die Videoaufnahmen automatisch auf einer Cloud des Anbieters ablegen.

Es ist jedoch ratsam, sich einige Minuten Gedanken darüber zu machen, wo die privaten Videoaufnahmen abgelegt werden, in welchem Land sich die Cloud befindet und wer Zugriff darauf hat. In vielen Fällen sind wir weit von einem ausreichenden Datenschutz und Cybersicherheit entfernt. 

Entgegen der Annahme, dass Überwachungskameras immer zur Sicherheit beitragen, kann ihre falsche Anwendung sogar das Gegenteil bewirken. Wenn eine Überwachungskamera, die eigentlich zur Sicherheit dient, durch technische Defizite oder minderwertige Programmierung die gesamte Netzwerkinfrastruktur schwächt, ist das kontraproduktiv.
Laut einer Analyse 2024 sollen in Deutschland immer noch über 15.000 ungeschützte oder nicht ausreichend geschützte Überwachungskameras online sein.
Viele dieser Kameras haben offene Ports oder sind mit leicht zu erratenden Passwörtern wie "123456" versehen.
Ergo: solche Überwachungskameras können somit problemlos über das Internet erreicht und kompromittiert werden.

Vor kurzem wurde von einer eigentlich seriösen deutschen Fernsehanstalt ein Überwachungskamera-Testbericht veröffentlicht. Dabei wurden vier WLAN-Kameras getestet, darunter eine der Marke Bosch Security. Während die ersten drei Kameras aufgrund ihrer schnellen und einfachen Einrichtung als gut befunden wurden, schnitt die Bosch-Kamera schlecht ab, da sie 15-minütige Sicherheitsupdates und Sicherheitsabfragen erforderte, um ins Heim-WLAN eingebunden zu werden. Dies zeigt, dass renommierte Hersteller wie Bosch Security notwendigen Wert auf Sicherheitsupdates legen, um sich gegen neueste Hackerangriffe zu schützen.
Selbstverständlich sucht eine WLAN-Kamera renommierter Hersteller wie Bosch Security nach monatelanger Lagerung nach den neuesten Sicherheitsupdates, um sich gegen die aktuellsten Hackerangriffe zu schützen. Die Wahrheit liegt im Detail: Namhafte Hersteller bieten Sicherheitsupdates an, was auch richtig ist.
Leider können viele Noname-Hersteller keine regelmäßigen Sicherheitsupdates anbieten, da sie sonst ihre günstigen Preise nicht halten könnten.
Wir von German Protect haben den Sender angefragt, ob wir als Fach-Errichter für Videoüberwachung und Sicherheitstechnik den Beitrag kommentieren dürften. Die Antwort war widerwillig und an Bedingungen geknüpft, die unsere fachliche Objektivität erheblich einschränken würden.
"Solange wir vertraglich nichts Negatives über den Beitrag in unseren Kommentaren äußern, ja, ansonsten nicht."
Zudem wurde dafür ein horrender Preis von uns verlangt.
So werden Privatkunden, die oftmals nicht ausreichend Kenntnisse im Bereich der Videoüberwachung besitzen, aber natürlich solchen Berichten Glauben schenken, einfach für kommerzielle Zwecke irregeführt.

Deshalb ist uns ein Anliegen, Sie über diese Missstände aufzuklären und Ihnen nahezulegen, bei der Auswahl Ihrer Überwachungskamera nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Sicherheitsmerkmale und den Datenschutz zu achten.

Fazit: Die Polizei kann keine spezifische Überwachungskamera empfehlen, da sie weder die örtlichen Gegebenheiten für die Videoüberwachung beurteilen können noch den Anwendungsbereich kennen, aus dem eine geeignete Kamera resultiert.
Was die Polizei jedoch empfehlen kann, sind Hersteller, mit denen sie gute Erfahrungswerte haben.
Lassen Sie sich bitte nicht von Berichten im Internet irreführen, die gezielt zu Werbezwecken dienen.
Achten Sie darauf, wer diese Berichte veröffentlicht hat und wer die Fragen in Google beantwortet.

Es ist ratsam, sich vor dem Kauf einer Überwachungskamera in einem Fachfirma oder Errichter, das sich tatsächlich mit Videoüberwachung beschäftigt und zertifiziert ist, umfassend zu informieren.
Vermeiden Sie schnelle Käufe auf beliebigen Verkaufsplattformen, wenn es um Ihre Sicherheit geht.

Wir von German Protect sind beispielsweise für viele Überwachungskameras renommierter Hersteller wie Axis, Bosch, Hikvision, Mobotix, Dahua, IPro, Vivotek, Hanwha Vision usw. zertifiziert.
Gerne stehen Ihnen unsere qualifizierten Techniker zur Verfügung, um Sie vor dem Kauf einer Überwachungskamera umfassend zu beraten.

Kontaktieren Sie uns bitte, um einen Beratungstermin zu vereinbaren oder falls Sie weitere Fragen haben.

 


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Bogdan Tamasan

Bogdan Tamasan

Herr Bogdan Tamasan ist seit 1994 in der Sicherheitsbranche tätig und seit 2011 geschäftsführender Gesellschafter der ESA GmbH German Protect mit über 27-jähriger Erfahrung im Bereich Sicherheitstechnik, Schutz, Prävention, Planung und Projektentwicklung. In seiner Tätigkeit als Sicherheitsberater für verschiedene Konzerne und Institutionen europaweit, konnte sich Herr Tamasan in dieser langen Zeitspanne eine fundierte und praxisnahe Erfahrung und Wissen aneignen, welches von Jahr zu Jahr durch verschiedene System- und Partnerzertifizierungen vertieft wurde. Ein kleiner Auszug seiner Zertifizierungen: Axis Solutions Partner, IHK zertifizierte Fachkraft für Video-Sicherheitstechnik, Hikvision Sub-Distributor, Vivotek Expert, Hanwha Security Engineering, Mobotix Advanced Partner, Avigilon Partner, Sony Video Security Gold Partner, Flir Partner, Eneo System Integrator, Bosch Partner, Seetec Professional, Milestone Partner, Wave Professional, Aimetis Certifed, zertifizierter Telenot Facherrichter und Stützpunkt, Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen nach VdS 2311 und VDE 0833, Q-Geprüfte Fachkraft für Rauchmelder gemäß DIN 14676, Videofied zertifizierter Partner, Risco Certified, Jablotron zertifizierter Partner, Ajax zertifizierter Partner, rayTec Professional SimonsVoss Partner usw.