Ausgerechnet in diesen dunklen und kalten Jahreszeiten, in der die Videoüberwachung sich oft als wertvoll erweist, versagen viele Überwachungskameras entweder durch Ausfall oder schlechte Bilddarstellung.
Speziell bei den Akku betriebenen Überwachungskameras für die Außenüberwachung, steigt durch die beständige Kälte im Winter die Ausfallquote rasant an. Durch niedrige Temperaturen oftmals unter null Grad, entladen sich Akkus oder Batterien je nach Hersteller doppelt so schnell. Akkus bestehen aus vielen verschiedenen chemischen Elementen, die kontinuierlich eine gewisse Grundwärme benötigen, um eine optimale Spannung zu gewährleisten. Durch die Kälte wird die Leistung stark verlangsamt, wodurch eine gefährliche Unterspannung in der Versorgung der Überwachungskamera entstehen kann. Die Überwachungskamera, die eigentlich zu einem sicheren Gefühl der Zuverlässigkeit beitragen soll, fällt unerwartet aus und friert vielleicht ein. Auf unserem Bild unten links sehen Sie dazu ein Beispiel.

Auch wenn die Überwachungskamera trotz der Vereisung noch eine Weile die Bildübertragung schafft, sind die erzielten Bilder, wie Sie anhand des unteren rechten Bildes erkennen können, vollkommen unbrauchbar durch die Eisschicht auf der Kuppel.

 

Die Resonanz vieler unzufriedener Kunden, die sich durch den Ausfall einer IP-Kamera nun für eine qualitativ hochwertigere Überwachungskamera entscheiden, steigt stetig an. Oft hören wir die Aussage, dass Akku betriebene IP-Kameras, nachdem sie eingefroren und dadurch ausgefallen sind, trotz neuer Akkus nicht mehr starten. Technisch betrachtet sollte diese Problematik logisch nachvollziehbar sein, dass eine winzige mit Akkus betriebene Überwachungskamera, bei den mittlerweile oft unter 0° Grad herrschenden Temperaturen in Deutschland, irgendwann entweder unzuverlässig durch die ständige Entladung der Akkus arbeitet oder gar nicht mehr arbeitet, weil sie eingefroren ist.

Viele Kunden machen beim Wechseln des Akkus, oft den Fehler die IP-Kamera aus niedrigen Temperaturen ins Haus zu bringen, um diese auszutauschen. Durch die plötzliche Wärme kondensiert die Kamera sofort und bildet Feuchtigkeit. Im besten Fall ist das Objektiv durch die entstandene Feuchtigkeit verschleiert und kann keine klaren Bilder mehr liefern. Die Kamera muss trockengelegt werden wodurch in dieser Zeit keine Videoüberwachung mehr stattfinden kann. Im schlechtesten Fall wird bei erneuter Aktivierung durch die entstandene Feuchtigkeit ein Kurzschluss verursacht, wodurch die Überwachungskamera nicht mehr funktionsfähig ist und ersetzt werden muss. 
Generell entwickeln IP-Überwachungskameras die über PoE (Power over Ethernet) oder Steckdose kontinuierlich mit Strom versorgt werden eine Eigenwärme, die solange die Stromversorgung nicht unterbrochen wird, die Funktionalität der Kamera bis zu -30° Grad aufrecht hält. Die mit Akkus betriebenen Überwachungskameras entwickeln zwar auch eine gewisse Eigenwärme, welche aber bei niedrigen Temperaturen oft die rapide Entladung der Akkus durch die schleichende Unterspannung nicht verhindern kann. Selbst bei den mit Akkus betriebenen Überwachungskameras, die mit einem Solarpanel ausgestattet sind, kann die zuverlässige Funktionalität technisch betrachtet aus zwei Gründen nicht garantiert werden:

  1. Durch einen niedrigen Gesamtpreis der Überwachungskamera und dementsprechend ihrer kleinen Sonnenkollektoren-Fläche können die Kollektoren oft die erhoffte Leistung, die für eine schnelle Wiederaufladung der Akkus notwendig ist, nicht aufbringen. Speziell im Winter sind die Ladezyklen, durch die wenigen Sonnenstunden stark verkürzt.
  2. Ein weiterer Grund, sind die großen Intervalle zwischen den Sonnentagen in Deutschland, die teilweise bis zu einer Woche betragen können. In dieser Zeit ist die Aufladung der Akkus nicht möglich.

Um eine autarke Solarbasierte effiziente Überwachungslösung zu realisieren, ist ein leistungsstarkes Solarpanel, das eine größere Fläche für die Sonnenkollektoren aufweist, notwendig. Damit die Sonnenenergie effektiv gespeichert werden kann und somit unter Umständen eine Überbrückung mehrerer Tage ohne Sonneneinstrahlung ermöglicht wird, sind größere und leistungsstärkere Akkus erforderlich. Aus Kostengründen ist eine effiziente autarke Videoüberwachung im unteren Preissegment leider nicht realisierbar aber oft auch nicht notwendig. Warum eine solarbetriebene Überwachungskamera an der Hauswand montieren und die Fassade noch dazu verunstalten, wenn die Möglichkeit besteht, eine mit Strom versorgte Überwachungskamera zu installieren? Eine solche Installation kann vielen zukünftigen Problemen entgegenwirken. Oft liegt es an der Bequemlichkeit der Kunden, wodurch die ursprüngliche Intention, sich durch eine Überwachungskamera zu schützen, vollkommen ihre Bedeutung verliert.

Wird unbedingt eine autark funktionierende Überwachungslösung an abgelegenen Plätzen wo eine Stromversorgung der Kamera nicht möglich ist benötigt, empfehlen wir die Solarlösungen des Herstellers Hikvision wie beispielsweise das DS-2XS2T47G0-LDH/4G/C18S40 Überwachungssystem. Das vollkommen autark funktionierende Überwachungssystem beinhaltet einen großen Akku mit 23,2 Stundenampere der in vollgeladenem Zustand bis zu 24 Tage ein Standby des Systems überbrücken kann, ohne zwischenzeitlich aufgeladen zu werden. Das Solarsystem ist mit ColorVU Technologie der neuesten Generation ausgestattet, wodurch die IP-Kamera Farbbilder in der Nacht liefert. Die Ausstattung der Kamera inkludiert ein Mikrofon sowie Lautsprecher womit eine akustische Kommunikation in beide Richtungen vor Ort als eine Art Gegensprechanlage ermöglicht wird. Die Sprachkommunikation sowie die Bildübertragung werden durch ein integriertes 4G LTE-Kommunikationsslot effizient und flexibel bereitgestellt. Somit kann das System als eine autarke „Notfallsäule“ beispielsweise im Bereich der Bergwacht eingesetzt werden.

Hinweis: Das Solarsystem wurde am 9.12.2021 von dem GIT Sicherheitsmagazin mit dem GIT Sicherheit Award 2021 ausgezeichnet.

 

Der Einsatz von Überwachungskameras bei Schneefall

Im Winter kann starker Schneefall die Qualität der Überwachungsbilder vieler IP-Kameras stark beeinträchtigen. Überwachungskameras in niedrigen Preissegmenten haben bei Schneefall oft große Schwierigkeiten eine zuverlässige Bewegungserkennung zu gewährleisten und erzeugen unzählige Fehlalarme. Viele Überwachungskameras wie beispielsweise die Avigilon 4.0C-H5A-BO1-IR sind mit fortschrittlichen Analysetechnologien ausgestattet, um auch bei starkem Schneefall eine fehlerfreie Bewegungserkennung zu ermöglichen. Die KI (Künstliche Intelligenz) basierte Analyse der Avigilon 4.0C-H5A-BO1-IR findet direkt OnBoard auf der Kamera und nicht über einen angeschlossenen NVR statt, wodurch eine Echtzeitanalyse für eine verkürzte Interventionszeit möglich ist.

Preisgünstigen Kameras fehlt häufig eine eingebaute Heizung, wodurch der Schnee auf der Kamera liegen bleibt, was die Vereisung der Scheibe fördert. Taut die Kamera wieder auf, kann die Schutzscheibe von innen beschlagen und die Sicht der Überwachungskamera verhindern. Diese Problematik kann durch eine IP-Kamera, die mit einer Heizung ausgestattet ist, verhindert werden. Eine Überwachungskameraheizung wärmt nicht, wie viele irrtümlich annehmen, nur die Scheibe oder das Innenleben der Kamera, sondern das gesamte Kameragehäuse. Somit wird nicht nur verhindert, dass der Schnee auf der Kamera liegenbleibt und vereist, sondern auch dem Beschlagen der Scheibe effizient entgegengewirkt. Mit der Q6315-LE 50HZ hat der Hersteller Axis Communications eine Überwachungskamera entwickelt die mit integrierter Heizung Betriebstemperaturen von bis zu -50° Grad ermöglicht und somit mit jeder in Europa herrschenden Temperatur spielend umgehen kann. Bei der Axis Q6315-LE 50HZ handelt es sich um eine PTZ 360° Überwachungskamera, die mit einem 31fachen lasergesteuerten Zoom ausgestattet ist und dadurch eine rapide und präzise Fokussierung in weiter Ferne möglich wird.

Überwachungskameras mit integrierter Heizung werden von vielen renommierten Herstellern wie Hanwha Techwin, Bosch, Hikvision, Mobotix, Dahua, Panasonic, Vivotek sowie natürlich Axis Communications angeboten und sind bei uns im Onlineshop erhältlich.

Der Einsatz von bispektralen Überwachungskameras schafft kontinuierliche Sicherheit bei jedem Wetter

Speziell im Winter, wenn es bereits gegen 17 Uhr dunkel wird, der Tag für Ganoven noch lang genug ist, multiplizieren Überwachungskameras mit bispektraler Technologie die Effizienz der Videoüberwachung gegenüber anderen Kameratypen exponentiell. Bei der bispektralen Technologie handelt es sich um Überwachungskameras, die mit zwei verschiedenen Objektiven ausgestattet sind. Das optische Objektiv liefert konventionelle Bilder mit z.B. 4 Megapixel Auflösung, das zweite Objektiv ist mit einem Thermalsensor ausgestattet, welcher den Bildbereich als Wärmebild darstellt. Beide Bilder sind durch eine Bildfusion auf dem Monitor, der Videomanagementsoftware oder dem Handy simultan darstellbar. Wie Sie in dem unteren Bild links erkennen können, kann das optische Objektiv, durch die begrenzte Infrarotreichweite von 50 Meter, den Täter, der gerade in 80 Meter Entfernung versucht über den Zaun zu klettern nicht mehr sehen.

   

Dank des Wärmebildsensors kann die IP-Kamera den Übeltäter bei seinem Vorhaben trotzdem detektieren und einen Alarm auslösen. Diese vereinte optische und thermale Technologie in einer Überwachungskamera, eröffnet bisher nie dagewesene Horizonte für den Bereich der Videoüberwachung. Die Möglichkeit nur mit einer IP-Kamera, mit dem Thermalsensor in große Entfernungen zuverlässig zu detektieren und anhand des optischen Sensors, sobald sich der Täter in dem Infrarotbereich befindet, zu identifizieren revolutioniert die Effektivität der Absicherung mit einer Überwachungskamera. Ein weiterer Vorteil der bispektralen Technologie wird auch bei starkem Regen, Nebel und Schneefall deutlich. Während der optische Sensor wie bei allen Überwachungskameras durch den starken Schneefall oder Nebel kaum noch etwas sieht, hat der Wärmebildsensor alles noch im Blick und liefert weiterhin eine zuverlässige Detektion, um eine rechtzeitige Alarmierung zu gewährleisten. Der Einsatz von bispektralen Kameras im Außenbereich ist schlicht und ergreifend überall möglich. Von der Perimeterüberwachung (Zaunüberwachung rundum) bis hin zur Großflächenüberwachung sind bispektrale Überwachungskameras in allen Bereichen einsetzbar.    
Überwachungskameras mit bispektraler Technologie werden von vielen Herstellern wie Hikvision, Flir oder Dahua angeboten und sind bei uns im Onlineshop erhältlich.

Fazit: Möchten Sie sich mit einer Videoüberwachung zuverlässig schützen und immer alles kompromisslos im Blick behalten? Dann empfehlen wir vor dem Kauf eine qualifizierte Beratung in Anspruch zu nehmen und keine billigen „Spielzeug-Überwachungskameras“ zu kaufen.

 


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Bogdan Tamasan

Bogdan Tamasan

Herr Bogdan Tamasan ist seit 1994 in der Sicherheitsbranche tätig und seit 2011 geschäftsführender Gesellschafter der ESA GmbH German Protect mit über 27-jähriger Erfahrung im Bereich Sicherheitstechnik, Schutz, Prävention, Planung und Projektentwicklung. In seiner Tätigkeit als Sicherheitsberater für verschiedene Konzerne und Institutionen europaweit, konnte sich Herr Tamasan in dieser langen Zeitspanne eine fundierte und praxisnahe Erfahrung und Wissen aneignen, welches von Jahr zu Jahr durch verschiedene System- und Partnerzertifizierungen vertieft wurde. Ein kleiner Auszug seiner Zertifizierungen: Axis Solutions Partner, IHK zertifizierte Fachkraft für Video-Sicherheitstechnik, Hikvision Sub-Distributor, Vivotek Expert, Hanwha Security Engineering, Mobotix Advanced Partner, Avigilon Partner, Sony Video Security Gold Partner, Flir Partner, Eneo System Integrator, Bosch Partner, Seetec Professional, Milestone Partner, Wave Professional, Aimetis Certifed, zertifizierter Telenot Facherrichter und Stützpunkt, Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen nach VdS 2311 und VDE 0833, Q-Geprüfte Fachkraft für Rauchmelder gemäß DIN 14676, Videofied zertifizierter Partner, Risco Certified, Jablotron zertifizierter Partner, Ajax zertifizierter Partner, rayTec Professional SimonsVoss Partner usw.