Die kalten Winterzeiten beanspruchen durch die niedrigen und teilweise wechselhaften Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht unzählige Außenkameras, die plötzlich nicht, oder nicht mehr richtig funktionieren. Videoüberwachungsanlagen, die das ganze Jahr über fehlerfrei funktioniert haben, fallen zunehmend aus. Außenkameras beschlagen und das Bild ist für eine Videoüberwachung unbrauchbar. Viele Kunden stellen uns die Frage, woran das liegen kann, denn schließlich besitzt die eingesetzte Außenkamera die Schutzklasse IP65 und über Nacht herrschten gerade mal -2° Celsius.

Diese Frage warum eine Außenkamera im Winter ausgerechnet häufig ausfällt werden wir Ihnen in dem folgenden Beitrag beantworten.

Die am meisten auftretende Ursache warum eine Außenkamera im Winter ausfällt, liegt daran, dass die Überwachungskamera nicht für den Außenbereich-Einsatz geeignet ist.
Oft werden Herstellerangaben in den Datenblättern wie „Starttemperatur bis -20° Celsius“ oder „Betriebstemperatur bis -10° Celsius“, trotz dass der Hersteller die Überwachungskamera eindeutig als „für den Innenbereich/ Indoor“ beschreibt, ignoriert und als Vorwand genommen, um die Kamera im Außenbereich einzusetzen. Diese wurde zwar sorgfältig unter dem Dachgiebel und vor Regen geschützt montiert, ändert aber an der Tatsache, dass es sich nicht um eine Außenkamera handelt nichts.

Anzunehmen, nur weil die Überwachungskamera eine Betriebstemperatur bis -10°Celsius hat und diese automatisch für den Außenbereich geeignet sei, entspricht leider nicht den Tatsachen. Außenkameras sind mit Dichtungen ausgestattet, die vor Feuchtigkeit schützen und somit den Einsatz im Außenbereich gewährleisten. Feuchtigkeit, die durch Temperaturschwankungen und daraus resultierendem Kondensierungsprozess innerhalb der Überwachungskamera entsteht, wird diese auf kurz oder lang zum Ausfall bringen.
Auch die verwendeten Materialien für das Gehäuse der Außenkamera sind widerstandsfähiger gegenüber starkschwankenden Witterungseinflüssen als bei einer Kamera für den Innenbereich. Speziell im Winter können in Deutschland, wenn die Sonne tagsüber scheint, angenehme plus Temperaturen herrschen, die, sobald die Dämmerung kommt, rapide absteigen. Das Material der Gehäuse wird ständig beansprucht und muss dementsprechend auch dafür geeignet sein.
Unser Tipp!  Um solche Überraschungen zu vermeiden, empfehlen wir für den Außenbereich immer Überwachungskameras einzusetzen, die eindeutig in den Datenblättern des Herstellers als solche deklariert sind.

Eine weitere Ursache für den Ausfall einer Außenkamera im Winter ist die Falschmontage. Auch eine Außenkamera, die mit der IP65 Schutzklasse zertifiziert ist, kann nur dann schlechte Witterungsverhältnisse optimal überstehen, wenn diese auch fachmännisch montiert wurde. Für die meisten Außenkameras werden Herstellerseitig geeignete Montagedosen und Aufhängungen für die verschiedenen Anwendungen und Montageplätze im Außenbereich angeboten. Da der Hersteller im Vorfeld nicht abschätzen kann wo genau die Außenkamera montiert wird, beinhaltet die Überwachungskamera bei der Lieferung meistens kein Montagezubehör, dieses muss separat bestellt werden. Eine Außenkamera, die an der Hausfassade montiert wird, sollte immer anhand einer Montagedose von der Hauswand getrennt werden.  Bei sehr starken Niederschlägen werden Fassaden oft sehr nass. Hausfassaden, die aus Rauputz bestehen sind für die Montage der Außenkamera immer problematisch.  Durch die Isolierung der Außenkamera von der Hausfassade mit Hilfe der dazwischen montierten Einbaudose, kann das Eindringen des Wassers verhindert werden.
Auch bei Dome Kameras, die vertikal an der Fassade montiert werden, sollte bei der Montage die Wetterschutzkappe berücksichtigt werden. Durch die Wetterschutzkappe kann der Schnee nicht auf der Kuppel liegenbleiben wodurch die Sicht der Außenkamera gehindert wird. Aber auch im Nachtbetrieb, wenn die Infrarotstrahler an sind, können durch die Wetterschutzkappe Lichtreflektionen verhindert werden.

     

Unser Tipp für die korrekte Montage einer Außenkamera!    
Achten Sie auf das notwendige Zubehör welches für die Montage Ihrer Außenkamera, um eine permanente und Wetterunabhängige Funktionalität zu gewährleisten, notwendig ist.
Lassen Sie sich bei der Montage genug Zeit um alle Teile, Schrauben und Dichtungen der Überwachungskamera fest und ordnungsgemäß miteinander zu verbinden. Wird die Außenkamera im Winter bei minus Graden montiert, achten Sie auf auf die Akklimatisierung des Gerätes vor der Montage im Freien. Bringen Sie die Kamera nicht aus der Wärme in der Kälte hinaus und versuchen diese zu montieren.
Lassen Sie die Außenkamera verpackt eine Nacht in der verschlossenen nicht beheizten Garage. Bevor Sie mit der Montage beginnen, öffnen Sie vorher für ca. 1,5 Stunden das Garagentor und die Verpackung, damit die Kamera sich langsam an die herrschenden Temperaturen vor Ort akklimatisieren kann. Bringen Sie zuerst die Montagedose an und vermeiden Sie Feuchtigkeitsbildung im offenen Zustand der Kamera. Von einer Montage einer Außenkamera unter starken Feuchtigkeitsbedingungen sowie Nebel, raten wir dringend ab.
Außenkameras entwickeln eine eigene Wärme, auch wenn diese keine Heizung besitzen. Daher ist es im Winter sehr wichtig diese Wärmeentwicklung nicht zu unterbrechen, indem die Außenkamera immer mit Strom versorgt ist.

Hilfreiche Ergänzungen für eine optimale Funktionalität der Außenkamer

Die meisten Außenkameras in dem mittleren Preissegment sind mit Bewegungserkennung und einer guten Nachtsicht ausgestattet. Diese Fähigkeiten fehlen, oder sind bei den Außenkameras in dem niedrigeren Preissegment oft von minderwertiger Qualität. Diese Defizite können durch einen Bewegungsmelder, der einen Lichtscheinwerfer steuert, minimiert werden und somit die Nachtsicht sowie Bewegungserkennung der Überwachungskamera erhöhen. Achten Sie darauf, dass der Lichtstrahler den Bildbereich der Außenkamera gleichmäßig ausleuchtet und keine Reflektionen oder überbeleuchtete Bereiche entstehen. 


Erfahren Sie mehr zum Autor des Inhalts:

Bogdan Tamasan

Bogdan Tamasan

Herr Bogdan Tamasan ist seit 1994 in der Sicherheitsbranche tätig und seit 2011 geschäftsführender Gesellschafter der ESA GmbH German Protect mit über 27-jähriger Erfahrung im Bereich Sicherheitstechnik, Schutz, Prävention, Planung und Projektentwicklung. In seiner Tätigkeit als Sicherheitsberater für verschiedene Konzerne und Institutionen europaweit, konnte sich Herr Tamasan in dieser langen Zeitspanne eine fundierte und praxisnahe Erfahrung und Wissen aneignen, welches von Jahr zu Jahr durch verschiedene System- und Partnerzertifizierungen vertieft wurde. Ein kleiner Auszug seiner Zertifizierungen: Axis Solutions Partner, IHK zertifizierte Fachkraft für Video-Sicherheitstechnik, Hikvision Sub-Distributor, Vivotek Expert, Hanwha Security Engineering, Mobotix Advanced Partner, Avigilon Partner, Sony Video Security Gold Partner, Flir Partner, Eneo System Integrator, Bosch Partner, Seetec Professional, Milestone Partner, Wave Professional, Aimetis Certifed, zertifizierter Telenot Facherrichter und Stützpunkt, Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen nach VdS 2311 und VDE 0833, Q-Geprüfte Fachkraft für Rauchmelder gemäß DIN 14676, Videofied zertifizierter Partner, Risco Certified, Jablotron zertifizierter Partner, Ajax zertifizierter Partner, rayTec Professional SimonsVoss Partner usw.