IP-Kamera installieren: So funktioniert es Schritt für Schritt

Das Installieren einer IP-Kamera in einem Netzwerk ist mit wenigen Schritten ganz einfach möglich. Wichtig ist aber, sich zuvor einige Gedanken über den Installationsort zu machen.

Ein großer Vorteil von IP-Kameras besteht darin, dass sie sich einfach in ein bestehendes Netzwerk integrieren lassen. Mit nur wenigen Handgriffen kann die Überwachungskamera angeschlossen und eingerichtet werden, so dass sie ihren Dienst aufnehmen kann.

Die folgenden Schritte sind zum Installieren einer IP-Kamera auszuführen:

  1. Anschließen der Kamera an das Stromnetz und an ein LAN-Kabel
  2. Abrufen der IP-Adresse der Kamera
  3. Konfigurieren der Kamera über ihre Benutzeroberfläche
 

 

1. Schritt: Anschließen der Kamera an das Stromnetz und an ein LAN-Kabel

Damit eine IP-Kamera arbeiten und Bilder liefern kann, benötigt sie sowohl Strom als auch eine Datenverbindung. Manche IP-Kameras können mit Batterie oder Akku betrieben werden, während andere Kameras den Anschluss an eine Steckdose erforderlich machen. Möglich ist auch die Stromübertragung per Datenkabel per PoE (Power over Ethernet).

Weil am Betriebsort der Kamera entsprechende Anschlüsse vorhanden sein müssen, ist schon vor der Installation der Kamera zu planen, wie die entsprechenden Verbindungen gelegt werden können. Batteriebetriebene WLAN-Kameras kommen zwar ohne Datenkabel aus, sind dafür aber auch weniger sicher. Bei solchen Kameras muss geprüft werden, ob sich der Installationsort der Kamera in Reichweite des WLAN-Routers oder eines Repeaters befindet.

Auch bei WLAN-Kameras sollte in der Regel die Erstkonfiguration mit angeschlossenem LAN-Kabel erfolgen. Möglich ist aber auch der Aufbau einer Verbindung durch Druck auf die WPS-Taste des Routers („Wi-Fi Protected Setup“).


2. Schritt: Abrufen der IP-Adresse der Kamera

Nachdem die Datenverbindung zum Netzwerk hergestellt wurde, muss die IP-Adresse der Kamera abgerufen werden. Über diese IP-Adresse kann später die Benutzeroberfläche der Kamera aufgerufen werden, um Einstellungen vornehmen zu können.

Um die IP-Adresse der Kamera zu ermitteln, muss das Menü des Routers aufgerufen werden. Bei einer Fritzbox kann das zum Beispiel durch Eingabe von „fritz.box“ in die Adresszeile des Browsers erfolgen. Möglich ist auch das Aufrufen der IP-Adresse des Routers – sofern bekannt.

Im entsprechenden Menü des Routers sind alle angeschlossenen Geräte aufgeführt, also auch die zuvor verbundene IP-Kamera. Daneben findet man die zugehörige IP-Adresse, unter welcher die Kamera im Netz erreichbar ist.

 

3. Schritt: Konfigurieren der IP-Kamera per Benutzeroberfläche

Die IP-Adresse der Kamera können Sie nun in die Adresszeile Ihres Browsers eingeben. Es öffnet sich dann eine Anmeldemaske, in die sie das Standardpasswort der Kamera eingeben können. Dieses Passwort finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer IP-Kamera.

Haben Sie sich bei der Kamera angemeldet, können Sie die nötigen Einstellungen vornehmen. Dazu gehören zum Beispiel die gewünschte Auflösung, die Betriebsart (ständig aktiv, nur bei Bewegungen, Betriebszeiten) sowie je nach Kamera Sonderfunktionen wie das Senden von Alarmmeldungen.

Zudem sollten sie das Passwort Ihrer Kamera ändern, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Achtung: Bewahren Sie das neue Passwort Ihrer IP-Kamera an einem sicheren Ort auf. Ein verlorenes Passwort kann dazu führen, dass Sie keinen Zugriff mehr auf die Kamera haben. Bestimmte Hersteller von Überwachungskameras bieten zudem keinen Passwort-Support für Endverbraucher, sondern nur für Fachhändler. Wichtig ist es daher, eine IP-Kamera nur bei einem zertifizierten Fachhändler zu erwerben.

Fehlerbehebung beim Anschluss einer IP-Kamera

Wenn Sie bei einem der Installationsschritte für Ihre IP-Kamera auf Probleme stoßen, kommen dafür verschiedene Ursachen in Frage.

Nachfolgend sind einige der häufigsten Probleme und mögliche Ursachen und Lösungen aufgeführt.

Die IP-Adresse der Kamera wird im Menü des Routers nicht angezeigt: Prüfen Sie, ob die Kamera eingeschaltet ist und ob eine Datenverbindung per Kabel sowie eine Verbindung an das Stromnetz bestehen. Bei batteriebetriebenen Kameras prüfen Sie, ob Batterien eingelegt sind und ob die Zuordnung der Pole der Batterien stimmt. Zum Herstellen einer Verbindung zum WLAN-Router können Sie auch die WPS-Taste des Routers drücken. 

Das Menü der Kamera lässt sich nicht aufrufen: Das kann am fehlenden oder einem falschen Passwort liegen. Haben Sie das Passwort bisher noch nicht geändert, probieren Sie es mit dem Standard-Passwort aus der Bedienungsanleitung. Haben Sie das Passwort geändert und vergessen, dann kontaktieren Sie Ihren Fachhändler oder den Support des Herstellers.

Die IP-Kamera ist nicht erreichbar: Prüfen Sie bei einer kabelgebundenen IP-Kamera, ob ein LAN-Kabel angeschlossen ist. Bei einer WLAN-Kamera muss sichergestellt sein, dass sie sich in Reichweite des Routers oder eines Repeaters befindet. In stark ausgelasteten WLAN-Netzen kann es außerdem zu Verbindungsproblemen kommen, wenn zu wenige Frequenzen zur Verfügung stehen. In diesem Fall kann es hilfreich sein, einige Geräte wie Handys oder Unterhaltungselektronik aus dem WLAN zu nehmen.

Manchmal hilft auch das einfache Rebooten der Kamera, indem sie für einige Sekunden vom Strom genommen wird. Wenn das nicht hilft, kann auch das Zurücksetzen der Kamera in den Werkszustand zum Erfolg führen.


 

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Bogdan Tamasan

Bogdan Tamasan

Herr Bogdan Tamasan ist seit 1994 in der Sicherheitsbranche tätig und seit 2011 Geschäftsführender Gesellschafter der ESA Group German Protect mit über 27-jähriger Erfahrung im Bereich Sicherheitstechnik, Schutz, Prävention, Planung und Projektentwicklung. In seiner Tätigkeit als Sicherheitsberater für verschiedene Konzerne und Institutionen europaweit, konnte sich Herr Tamasan in dieser langen Zeitspanne eine fundierte und praxisnahe Erfahrung und Wissen aneignen, welches von Jahr zu Jahr durch verschiedene System- und Partnerzertifizierungen vertieft wurde. Ein kleiner Auszug seiner Zertifizierungen: Axis Solutions Partner, IHK zertifizierte Fachkraft für Video-Sicherheitstechnik, Hikvision Professional Partner, Vivotek Expert, Hanwha Security Engineering, Mobotix Advanced Partner, Avigilon Partner, Sony Video Security Gold Partner, Flir Partner, Eneo System Integrator, Bosch Partner, Seetec Professional, Milestone Partner, Wave Professional, Aimetis Certifed, zertifizierter Telenot Facherrichter und Stützpunkt, Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen nach VdS 2311 und VDE 0833, Q-Geprüfte Fachkraft für Rauchmelder gemäß DIN 14676, Videofied zertifizierter Partner, Risco Certified, Jablotron zertifizierter Partner, Ajax zertifizierter Partner, rayTec Professional SimonsVoss Partner usw.