Modulare Überwachungskameras lassen sich überall dort einsetzen, wo herkömmliche Kameras zu groß oder zu auffällig sind.

Herkömmliche Überwachungskameras in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel in Einzelhandelsgeschäften, Banken oder an Flughäfen sind inzwischen allgegenwärtig geworden. Viele Überwachungskameras sind leichthin erkennbar, meist durch ihre typische Form oder durch Platzierungen an gewohnter Stelle wie zum Beispiel an der Decke.

Anders ist das bei modularen Überwachungskameras: Sie lassen sich besonders unauffällig und auch an Orten mit wenig Platz anbringen.

Wie unterscheiden sich modulare Kameras von herkömmlichen Überwachungskameras?

Eine Überwachungskamera besteht im Wesentlichen aus dem optischen Sensor und den für die Bildverarbeitung benötigten Bestandteilen. Die Optik bestimmt beispielsweise Eigenschaften wie den möglichen Bildausschnitt und die Möglichkeiten, Details zu betrachten. Verschiedene Objektive (fest, variofokal oder Fischaugenobjektive) sowie vertikaler oder horizontaler Sichtbereich sind weitere Kriterien der Kameraoptik.

Eine Überwachungskamera verfügt zusätzlich über einen oder mehrere Prozessoren, Speicher, Stromversorgung, sowie verschiedene Ein- und Ausgänge, ein Betriebssystem und spezielle Software wie zum Beispiel für die Videoanalyse.

Trennung von optischem Sensor und Haupteinheit

Modulare Kameras, wie sie zum Beispiel von Axis Communications angeboten werden, trennen die Optik vom Rest des Geräts. Alles, was zur Bildverarbeitung gehört, befindet sich bei solchen Kameras in einem separaten Gehäuse, der sogenannten Haupteinheit. Ähnlich wie bei herkömmlichen Überwachungskameras sind modulare Kameras mit verschiedenen Auflösungen und Objektivtypen erhältlich.

Hauptgeräte und Optik können mit Kabeln von bis zu 30 Metern Länge verbunden werden. Das schafft eine erhöhte Flexibilität gegenüber herkömmlichen Überwachungskameras.

Überwachungskameras möglichst unsichtbar platzieren

Modulare Überwachungskameras eignen sich besonders gut für den verdeckten Einsatz. Die Optik der Kameras ist klein und ermöglicht viele unterschiedliche Montageorte, die für das bloße Auge nahezu unsichtbar sind, wie zum Beispiel in Ecken, hinter Anschlussdosen oder im Türrahmen. Das Hauptgerät kann an einer anderen Stelle platziert werden und spielt daher für den Installationsort der Kameraoptik keine Rolle.

Barebones

Eine besondere Variante von modularen Überwachungskameras sind sogenannte "Barebones". Dabei verfügt die Haupteinheit über kein eigenes Gehäuse. Barebones eignen sich perfekt, um die gesamte modulare Lösung in andere Geräte zu integrieren. Barebone-Haupteinheiten erlauben eine Integration auch bei beengten Platzverhältnissen.

So könnte zum Beispiel ein Geldautomat über mehrere Knopflochkameras verfügen, wobei eine Kamera zur Überwachung der Nutzung durch Kunden und eine zweite zu Wartungs- und Servicezwecken dient.

Skalierbare Lösungen mithilfe von modularen Überwachungskameras

Durch die Trennung von Haupteinheit und Optik können modulare Überwachungskameras besonders vielseitig eingesetzt werden.

Manche Haupteinheiten können mit bis zu vier verschiedenen optischen Sensoren verbunden werden. Diese Sensoren können von unterschiedlichen Typen sein und müssen nicht nahe beieinander angebracht sein. Das erlaubt besonders vielfältige Überwachungslösungen, die wesentlich effizienter und budgetfreundlicher als herkömmliche Installationen sind.

Die Haupteinheit benötigt nur ein einziges Netzwerkkabel für Strom und die Anbindung an das System. Bei einer herkömmlichen Kamerainstallation über einen 16-Port-Power-over-Ethernet (PoE)-Netzwerkswitch ist die Anzahl der Überwachungskameras im System auf 16 begrenzt. Eine modulare Kameralösung kann die maximale Anzahl im System auf 64 Kameras erhöhen, die von denselben 16 PoE-Ports mit Strom versorgt werden.

Lizenzen für Videomanagementsoftware (VMS) funktionieren in ähnlicher Weise: Für jede Haupteinheit ist nur eine einzige Lizenz erforderlich, sodass eine modulare Lösung mit 64 Kameras nur 16 VMS-Lizenzen verbraucht.

Die Trennung der Haupteinheit bietet außerdem Vorteile bei der Wartung. Je nach Platzierung ist es nicht nötig, auf eine Hebebühne oder eine Leiter zu steigen, um eine Haupteinheit auszutauschen, was im Laufe der Systemlebensdauer deutliche Einsparungen an Zeit und Arbeit mit sich bringt.

Mobile Überwachung mit modularen Überwachungskameras

Modulare Überwachungskameras können auch im mobilen Umfeld wie zum Beispiel in Einsatzfahrzeugen von Polizei und Feuerwehr genutzt werden.

Dabei sind einige Kriterien zu beachten. Wichtig ist vor allem die Widerstandsfähigkeit von Haupteinheit und Optik gegen externe Einflüsse. 

Das gilt auch für die genutzten Verbindungen So können zum Beispiel FAKRA-Steckverbinder, ein Standard der Automobilindustrie, dabei helfen, eine konsistente und stabile Verbindung in einer mobilen Umgebung sicherzustellen.

Es sollte außerdem möglich sein, das System in bestimmten Intervallen herunterzufahren, um das Entleeren der Batterien im Leerlauf zu vermeiden.

Fazit

Die Einsatzmöglichkeiten für modulare Überwachungskamera sind vielfältig: Der kleine Formfaktor der optischen Sensoren wie zum Beispiel von Lochkameras ermöglicht eine unauffällige Überwachung. Die Aufteilung in Optik und Haupteinheit erlaubt die Installation in Umgebungen mit wenig Platz wie zum Beispiel in Geldautomaten.

Modulare Überwachungskameras stellen eine kostengünstige Alternative für die Videoüberwachung dar und sind gleichzeitig besonders flexibel zu nutzen.

Haben Sie Fragen zu modularen Überwachungskameras oder zu anderen Komponenten aus der Videoüberwachung? Dann sprechen Sie uns gerne an. Unsere Sicherheitsexperten von German Protect freuen sich auf Sie.

 


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Bogdan Tamasan

Bogdan Tamasan

Herr Bogdan Tamasan ist seit 1994 in der Sicherheitsbranche tätig und seit 2011 geschäftsführender Gesellschafter der ESA GmbH German Protect mit über 27-jähriger Erfahrung im Bereich Sicherheitstechnik, Schutz, Prävention, Planung und Projektentwicklung. In seiner Tätigkeit als Sicherheitsberater für verschiedene Konzerne und Institutionen europaweit, konnte sich Herr Tamasan in dieser langen Zeitspanne eine fundierte und praxisnahe Erfahrung und Wissen aneignen, welches von Jahr zu Jahr durch verschiedene System- und Partnerzertifizierungen vertieft wurde. Ein kleiner Auszug seiner Zertifizierungen: Axis Solutions Partner, IHK zertifizierte Fachkraft für Video-Sicherheitstechnik, Hikvision Sub-Distributor, Vivotek Expert, Hanwha Security Engineering, Mobotix Advanced Partner, Avigilon Partner, Sony Video Security Gold Partner, Flir Partner, Eneo System Integrator, Bosch Partner, Seetec Professional, Milestone Partner, Wave Professional, Aimetis Certifed, zertifizierter Telenot Facherrichter und Stützpunkt, Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen nach VdS 2311 und VDE 0833, Q-Geprüfte Fachkraft für Rauchmelder gemäß DIN 14676, Videofied zertifizierter Partner, Risco Certified, Jablotron zertifizierter Partner, Ajax zertifizierter Partner, rayTec Professional SimonsVoss Partner usw.