Um eine Überwachungskamera fachgerecht zu montieren, empfehlen wir folgendes Zubehör:

1. Benötigtes Zubehör für die Montage einer Überwachungskamera
Bei der Montage einer Überwachungskamera im Außenbereich ist für die Langlebigkeit und Funktionalität der Kamera grundsätzlich die Montagedose (siehe Abbildung 1) zu verwenden.
Diese Empfehlung gilt auch dann, wenn die Überwachungskamera unter einem Dachvorstand montiert wird und vermeintlich gegen direktes Regenwasser geschützt ist.

 

Die Feuchtigkeit, die während des Regenfalls entsteht, kann zu Kondenswasserbildung in der Überwachungskamera führen, wodurch das Objektiv beschlägt und schließlich einen Ausfall der Außenkamera verursacht. 
Wird die Überwachungskamera im Innenbereich montiert ist nicht unbedingt eine Montagedose notwendig, außer aus ästhetischen Gründen, um die Kabel der Kamera in der Dose unterzubringen.

2. Benötigte Komponenten für die Stromversorgung einer Überwachungskamera
Handelt es sich bei der Überwachungskamera um eine IP Kamera, wird für die Stromversorgung über PoE-Power over Ethernet ein PoE Injektor benötigt. (siehe Abbildung 2).

 

Wichtiger Hinweis! IP Kameras können je nach Bauart (Dom Kamera, Bullet Kamera, PTZ Kamera) unterschiedliche Leistungsaufnahme/ Eingangsspannung benötigen. Mehr Informationen zu den verschiedenen PoE-Injektoren finden Sie hier.
Werden mehrere IP Kameras montiert, empfehlen wir aus Kostengründen einen PoE-Switch (siehe Abbildung 3) zu nutzen.

 

Wichtiger Hinweis! Nicht alle Switche sind mit PoE- Power over Ethernet ausgestattet. Je nach Anzahl der IP Kameras die an den PoE-Switch angeschlossen werden, ist auf eine ausreichende Gesamtleistung (PoE Budget) des PoE-Switches zu achten.
Ebenfalls zu beachten ist, dass die Stromversorgung über PoE in der Regel auf maximal 95 Meter über Netzwerkkabel realisiert werden kann. Ab 95 Meter Übertragungsweite wird ein PoE- Switch der PoE Extended-Mode fähig ist benötigt.

Handelt es sich bei der Überwachungskamera um eine WLAN-Kamera, benötigt diese an dem Ort wo sie montiert wird, ein Netzteil (siehe Abbildung 4) in unmittelbarer Nähe für die Stromversorgung.

 

Wichtiger Hinweis! WLAN Kameras sind, auch wenn sie einen Netzwerkeingang besitzen, nur seltenerweise PoE fähig.

Handelt es sich bei der Montage um eine Analoge-Kamera oder Analog-HD-Kamera (CVI, SDI, AHD, TVI) wird grundsätzlich ein Netzteil für die Stromversorgung benötigt.

3. Benötigte Komponenten für die Bildübertragung einer Überwachungskamera
Um die Bild- sowie Ton- Übertragung einer IP Kamera zu gewährleisten benötigt man ein RJ45 Netzwerkkabel auch CAT-Kabel oder Patch- Kabel genannt (siehe Abbildung 5).

 

Dabei empfehlen wir Netzwerkkabel der Kategorie CAT6 oder CAT7 zu verwenden.
Für die Montage im Außenbereich soll ausschließlich ein Outdoor-Kabel genutzt werden. Grundsätzlich empfehlen wir für den Laien, damit ein internes Netzwerk für die Videoüberwachung leicht aufgebaut werden kann, einen Router zu verwenden.
Damit die Live- Bilder oder Videoaufnahmen der Überwachungskamera außerhalb des Netzwerkes über mobile Geräte wie Handy oder Tablet, abgerufen werden können, ist ein Router sowie Internetzugang notwendig. Sollte vor Ort kein konventioneller Internetzugang möglich sein, ist ein LTE-Router sowie eine dafür geeignete LTE-GSM-Karte notwendig. Eine WLAN-Kamera benötigt grundsätzlich entweder einen WLAN-Router oder einen NVR-Netzwerkvideorekorder mit WLAN-Funktion (siehe Abbildung 6).

 

Analoge-Kameras sowie Analog-HD-Kameras (CVI, SDI, AHD, TVI) verwenden für die Bild und Ton Übertragung für gewöhnlich ein Koaxialkabel (RG59 oder RG6), was aber eine zusätzliche Stromversorgung durch eine Steckdose in unmittelbarer Nähe der Überwachungskamera benötigt (siehe Abbildung 7).

 

Um die Stromversorgung über ein Koaxialkabel zu realisieren, bestehen zwei Möglichkeiten
A. Ein sogenanntes Kombikabel zu verwenden, wo das Koaxialkabel mit einer zusätzlichen zweipoligen Schwachstromleitung versehen ist. (siehe Abbildung 8)

 

B. Eine PoC-Power over Coax fähige Überwachungskamera zu verwenden, welche die Stromversorgung über das Koaxialkabel erlaubt.
Wichtiger Hinweis! Um eine PoC Überwachungskamera betreiben zu können ist ein PoC-Recorder notwendig.

Benötigte Komponenten für die Videoaufnahme mit einer Überwachungskamera
Um die Videobilder der Überwachungskamera speichern zu können, gibt es mehrere Möglichkeiten:
A. Mittels einer Speicherkarte in der Überwachungskamera, wofür eine Speicherkarte benötigt wird. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Überwachungskameras diese Möglichkeit bieten.
Wichtiger Hinweis! Wird die Speicherkarte bei einem Einbruch aus der Überwachungskamera entwendet, gehen alle Überwachungsaufnahmen und somit Beweismittel verloren. 

B. Die erzeugten Videobilder der Überwachungskamera können auf einen NVR-Netzwerkvideorekorder oder NAS- Network Attached Storage gespeichert werden, wenn es sich um eine IP Kamera oder WLAN Kamera handelt.

Dabei ist ein NVR meistens günstiger und effektiver als ein NAS und somit für die Videoüberwachung am besten geeignet.
Handelt es sich um Aufnahmen einer Analog-Kamera oder Analog-HD-Kameras (CVI, SDI, AHD, TVI) wird ein Multisignal Videorekorder benötigt.
Für alle drei Aufnahmemöglichkeiten werden meistens zusätzliche HDD- Festplatten benötigt, womit die Geräte je nach Bedarf bestückt werden müssen.
Der Bedarf richtet sich nach der Anzahl der Überwachungskameras, Auflösung und Aufnahmedauer anhand dessen die Speicherkapazität der HDD-Festplatte errechnet wird.
Für Videoüberwachung- Anwendungen im privaten Bereich, ist eine 2TB bis 4TB Festplatte meistens vollkommen ausreichend.

C. Die Überwachungsbilder können auch auf einer Cloud im Internet gespeichert werden.

Allerdings ist diese Art der Speicherung mit Kosten verbunden und daher nicht empfehlenswert.
Zudem, insbesondere bei günstigen Kameraanbietern befinden sich die Cloud Dienste meistens außerhalb der EU-Staaten und sind demnach bezüglich Datenschutz nicht immer sicher.

Haben Sie noch Fragen? Rufen Sie uns an. Unsere Techniker helfen Ihnen gerne weiter.

 


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Bogdan Tamasan

Bogdan Tamasan

Herr Bogdan Tamasan ist seit 1994 in der Sicherheitsbranche tätig und seit 2011 geschäftsführender Gesellschafter der ESA GmbH German Protect mit über 27-jähriger Erfahrung im Bereich Sicherheitstechnik, Schutz, Prävention, Planung und Projektentwicklung. In seiner Tätigkeit als Sicherheitsberater für verschiedene Konzerne und Institutionen europaweit, konnte sich Herr Tamasan in dieser langen Zeitspanne eine fundierte und praxisnahe Erfahrung und Wissen aneignen, welches von Jahr zu Jahr durch verschiedene System- und Partnerzertifizierungen vertieft wurde. Ein kleiner Auszug seiner Zertifizierungen: Axis Solutions Partner, IHK zertifizierte Fachkraft für Video-Sicherheitstechnik, Hikvision Sub-Distributor, Vivotek Expert, Hanwha Security Engineering, Mobotix Advanced Partner, Avigilon Partner, Sony Video Security Gold Partner, Flir Partner, Eneo System Integrator, Bosch Partner, Seetec Professional, Milestone Partner, Wave Professional, Aimetis Certifed, zertifizierter Telenot Facherrichter und Stützpunkt, Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen nach VdS 2311 und VDE 0833, Q-Geprüfte Fachkraft für Rauchmelder gemäß DIN 14676, Videofied zertifizierter Partner, Risco Certified, Jablotron zertifizierter Partner, Ajax zertifizierter Partner, rayTec Professional SimonsVoss Partner usw.